Förderung des Langsamverkehrs

20.12.2019

Eine Delegation des Vorstands der SP Buchs traf sich mit Stadtpräsident Daniel Gut vor dem Rathaus, um ihm persönlich einen Antrag für ein neues Rad- und Fusswegkonzept zu übergeben.

Auf dem Foto von links nach rechts: die Vorstandsmitglieder Ludwig Altenburger, Pia Zurbrügg, Barbara Gähwiler (Präsidentin) sowie Daniel Gut, Stadtpräsident

Die SP fordert, dass ein Planungsbüro ein neues Konzept erarbeiten soll, welches die Ziele, Strategien und Massnahmen auf dem Gebiet des Langsamverkehrs für die nächsten zwanzig Jahre aufzeigt. 

Bereits im Jahr 1988 erarbeitete Buchs ein Fuss- und Radwegkonzept, dessen Kerninhalte heute weitgehend umgesetzt sind. Damit konnten verschiedene Schwachstellen beseitigt und zahlreiche Verbesserungen erreicht werden, die heute selbstverständlich sind. Die Realisierung erfolgte schrittweise, aber nach einem Plan und ausgerichtet auf ein sinnvolles Gesamtkonzept. Das damalige Fuss- und Radwegkonzept zeigt, wie wertvoll solche Konzepte sind, weil sie ein gemeinsames Verständnis aller Akteure für die Zielrichtung und die Massnahmen schaffen, die sich dann schrittweise umsetzen lassen.

In den letzten Jahren haben sich die Rahmenbedingungen für den Langsamverkehr verändert, und es sind neue Ansprüche und Herausforderungen aufgetreten. Daraus ist auf dem Gebiet des Langsamverkehrs ein neuer Handlungsbedarf entstanden, der auch von den Planungen der Stadt bestätigt wird. Was derzeit fehlt, ist eine konkrete Fachplanung, welche die planerischen Aussagen der Stadt auf eine praktische und umsetzbare Ebene herunterbricht.

Beispielsweise wurde auf vielen Strassen der Stadt Buchs in den letzten Jahren Tempo 30 eingeführt. Diese Geschwin¬digkeitslimite vermindert die Gefahren für die schwächsten Verkehrsteilnehmer und verbessert das Nebeneinander von Langsamverkehr und motorisiertem Verkehr. Die Einführung von Tempo 30 wurde aber auch dazu genutzt, um auf verschiedenen Quartierstrassen dem Parkplatzmangel zu begegnen. Die Strassenräume sind dadurch nicht attraktiver geworden, und die von parkierten Autos verstellten Strassen bergen manche neue Gefahren.

Mit der Neuorganisation der Schulhäuser (Umwandlung Flös zum Oberstufenzentrum und Buchserbach zum Primarschulhaus) entstanden teilweise neue Schulwege. So wurden das Trottoir der Churerstrasse und die Rietlistrasse zu wichtigen Schulwegen für zahlreiche Unter- und Mittelstufenkinder. Im Falle der Churerstrasse handelt es sich um eine der meistbefahrenen Strassen der Stadt, die Rietlistrasse und der Saxweg werden zunehmend zu einer innerörtlichen Verbindung für den motorisierten Verkehr.

Im Auftrag der Region wurde im Jahre 2010 eine Schwachstellenanalyse zum Fussverkehr durchgeführt. Sie hat auch für die Stadt Buchs verschiedene Schwachstellen aufgezeigt und thematisiert, neben den Schulwegen auch die Lücken in den Fuss- und Radwegverbindungen namentlich zur Gemeinde Grabs. Diese Schwachstellen sind bekannt, bisher aber noch nicht behoben worden.

Folgerungen:

Die bauliche Verdichtung und die Verkehrszunahme haben sich auf der Seite der Infrastruktur für den Langsamverkehr zu wenig abgebildet. Für manche Bereiche des Langsamverkehrs (z.B. Schul¬wege, wichtige innerörtliche Erholungsachsen) kann bereits eine Qualitätseinbusse festgestellt werden. Mit Sicherheit führt diese Entwicklung ohne Massnahmen zu einem weiteren Verlust an guten innerörtlichen Raumqualitäten. Auch hier trifft zu, was andernorts gern bemüht wird – Still¬stand bedeutet Rückschritt. Die verschiedenen Fortschritte im Bereich Langsamverkehr (z.B. Tempo 30, neue Wege) können nicht Schritt halten mit der übrigen Entwicklung des Verkehrs. Darum erachtet es die SP als zwingend notwendig, dass die Stadt Buchs sich ein neues Fuss- und Radwegkonzept gibt.