Da hilft nur eins!

25.2.2020     Trudi Belleville, Grabs

Nach der Lektüre der W&O Berichterstattung aus dem Kantonsrat hätte ich vor Ärger fast meine Finken gegessen. „Sämtliche linksgrünen Änderungsanträge zum sechsten Nachtrag des Energiegesetzes wurden von FDP und SVP abgeschmettert“. Die rechte Ratshälfte sprach von einer sinnvollen Balance zwischen Umweltpolitik und Wirtschaftsfreiheit. Welche Balance bitte? Wenn alles abgelehnt wird, ist es eben keine Balance.

Offenbar lehnen sie ja jede Klimapolitik rundweg ab und die Wirtschaftsfreiheit steht über allem. Leider ist das aber nicht meine Freiheit noch diejenige der meisten Menschen, die in diesem Kanton leben und sich darauf verlassen möchten, dass die Politik das Richtige und Notwendige tut.

Der Einfluss des Kantons auf das Weltklima sei gering. Sollen wir etwa auf Trump, Putin und Xi Jinping warten? Nein, wir müssen sehr wohl bei uns beginnen!

Wer ständig bei sozialen Themen über die Eigenverantwortung des Einzelnen doziert, sollte sich gefälligst auch bei der Umweltpolitik daran halten. Jede einzelne Massnahme in jedem Land, jedem Kanton, jeder Gemeinde, jedem Haushalt hat eine Auswirkung auf das Weltklima.

Unser Wohlstand, den diese Volksvertreter in Gefahr sehen, könnte genau durch ihre totale Verweigerungshaltung gefährdet sein.

Das war aber nicht das einzige Ärgernis. Die gleiche Unheilige Allianz von FDP und SVP hat auch eine erneute Steuersenkung erzwungen, die den Kanton erneut 70 Mio. Fr. kosten wird. Die Politik der leeren Kassen, die sie uns schon seit so vielen Jahren aufzwingen, hat schon zu schweren Einbussen bei der Sozialpolitik geführt und wird auch bei der Umweltpolitik zum Kahlschlag führen. 

Dass in der gleichen Zeitung noch berichtet wurde, wie gleichgültig und uninteressiert grosse Teile der Rechtsparteien der Kultur gegenüberstehen, hat mich nur noch geringfügig überrascht. Auch der Artikel über die zweifelhafte Rolle der FDP und ihrem Spitalverwaltungsrat bei der kantonalen Spitalpolitik passt ins Bild.

Ich habe meine Finken nicht gegessen, sie sind noch fast neu und wohl zu zäh für mich. Stattdessen hier mein Aufruf:

bei den Kantons- und Regierungsratswahlen links wählen! Lege auch du die Liste Nr. 05 SP, Juso, Grüne und Gewerkschaften ein und wähle für den Regierungsrat Laura Bucher und Fredy Fässler!