Rund 15 Jahre nach seiner Wahl hat Daniel Gut seinen Rücktritt per 28. Februar 2023 vom Stadtpräsidium bekannt gegeben. Dass er in Frühpension gehen wird, hängt auch mit dem Krieg gegen die Ukraine zusammen.
Der Buchser Stadtpräsident Daniel Gut im
Jahr 2018 bei der Einweihung des neuen Bushofs auf dem Bahnhofplatz. Rund 15
Jahre nach seiner Wahl hat er nun seinen Rücktritt per 28. Februar 2023 bekannt
gegeben. Bild: Heini Schwendener
Am
Dienstagabend kommunizierte die Stadt Buchs auf ihrer Website den Rücktritt von
Stadtpräsident Daniel Gut per Ende Februar 2023. Der SP-Politiker ist seit dem
1. Juli 2007 im Amt, damals noch als Gemeindepräsident.
Auf
der Website heisst es:
Die frühzeitige Information soll es
ermöglichen, die Ersatzwahl für den Rest der Amtsdauer 2021 bis 2024 umsichtig
planen zu können.
Über
die Beweggründe von Daniel Gut, bereits ein Jahr vor seinem 65. Geburtstag in
Pension zu gehen, hat sich der W&O am Mittwoch mit dem Stadtpräsidenten
unterhalten.
Lob für Stadtrat, Geschäftsleitung und
Verwaltung
Daniel
Gut sagt, er habe es bei seiner Wiederwahl im Jahr 2020 offengelassen, ob er
die Amtszeit 2021–2024 beenden und dannzumal mit 65 3/4 Jahren aufhören werde,
oder aber früher. Dass nun sogar ein Jahr vor seiner offiziellen Pensionierung
Schluss sein wird, hat verschiedene Gründe.
Er
habe eine Neubeurteilung seiner persönlichen Situation gemacht. Der Ausbruch
des Krieges in der Ukraine habe in zutiefst berührt, sagt Daniel Gut.
Angesichts der kriegerischen Ereignisse und deren Folgen habe sich sehr schnell
sehr viel in seinem Leben relativiert, auch die Themen die ihn tagtäglich
bewegen.
Daniel
Gut sagt, der Buchser Stadtrat sei ein sehr gutes Team. Auch für die
Geschäftsleitung und die Mitarbeitenden der Verwaltung hat er lobende Worte und
kommt darum zum Schluss:
Die Stadt ist für die Zukunft gut
aufgestellt.
Weil
nun ausserdem wichtige Projekte abgeschlossen seien oder vor dem Abschluss
stünden, erscheine ihm auch deshalb der Zeitpunkt für den Rücktritt per Ende
Februar 2023 ideal.
«Ich habe die persönliche Situation neu
beurteilt»
Zum
Beispiel sei aus seiner Sicht die Umsetzung der aktuell zu Ende gehenden
Positionierung und der Vision 2040 für Buchs in guten Händen.
Dass der Stadtrat in jüngster Zeit zuweilen massive Kritik einstecken musste
und seine Vorlagen bei der Bürgerschaft keine Mehrheit fanden, ist für Gut kein
Grund für den Rücktritt.
Wenn die Bürgerschaft Nein sagt zu einer
Vorlage des Stadtrates, dann ist das für mich keine persönliche Niederlage.
Daniel
Gut betont, das gehöre zum Wesen unserer Demokratie. Natürlich mache man sich
aber schon Gedanken, warum es nicht geklappt habe und was man beim nächsten Mal
besser machen könnte.
In
der laufenden Amtsdauer ist Daniel Gut der einzige SP-Politiker im Stadtrat.
Auch das habe nichts mit seinem Rücktritt zu tun, «wir machen Sachpolitik
zugunsten der Bürgerschaft von Buchs und nicht Parteipolitik.»
Stadtpräsident Daniel Gut ist seit 2007
im Amt. Bild: Heini Schwendener
Emotional
finde er es natürlich schade, dass er der einzige Sozialdemokrat im Rat sei.
Die letzten elf Monate im Amt wird sich Daniel Gut weiterhin voll engagieren.
«Ich werde alle Aufgaben wie bis anhin sehr gerne wahrnehmen, und davon habe
ich einen ganzen interessanten Rucksack voll», versichert der 63-Jährige.
Gespannt
ist Daniel Gut, wer für seine Nachfolge im Stadtpräsidium kandidieren wird.
Eine persönliche Überzeugung gibt er möglichen Interessentinnen und
Interessenten schon mal zu bedenken: «Das Stadtpräsidium ist mehr als nur ein
Amt, es ist eine Berufung.»
Der dienstälteste Präsident
Gut
ist der dienstälteste Präsident der Politischen Gemeinde im W&O-Gebiet. Als
er 2007 gewählt wurde, hiessen die übrigen Gemeindepräsidenten Beat Tinner
(Wartau), Roman Zogg (Sevelen), Rudolf Lippuner (Grabs), Werner Schöb (Gams)
und Hans Appenzeller (Sennwald).